Woodstockstimmung beim 1. Int. Slacklinetreffen

     

Woodstock-Stimmung beim ersten internationalen Mountain-Equipment Slackline-Treffen

In seinem Heimatort Scharnitz in Tirol organisierte Heinz Zak, der bekannte Kletterer und europäische Slackliner
der ersten Stunde, am vergangenen Wochenende, 1./2. Juli, das erste internationale Slackline-Treffen.

Unterstützt wurde das Treffen von Mountain Equipment und Sport Schuster.

Rund 250 begeisterte Slackliner aus Österreich, Deutschland, Norwegen, Neuseeland, Russland, Amerika und der
Schweiz hatten sich eingefunden, um zwei Tage lang Ideen, Tricks und Erfahrungen auszutauschen.

„Seit 10 Jahren gehe ich auf Leinen jeder Länge und spiele mit meinem Gleichgewicht und übe meine Konzentration.
Das macht mir so viel Spaß, dass ich alle Anhänger unseres Sportes an einem Wochenende zusammenholen wollte,“
meinte Heinz Zak.

„Das ist das erste Mal, dass ich andere Leute slacklinen sehe, außer meinen Kumpels“, erzählt Tom aus Chur.
Mit zwei Freunden war er aus der Schweiz angereist, um „auch mal andere, als die bekannten Leinen auszuprobieren“.

Dazu hatte der junge Mann mit dem Spitzbart während der zwei Tage genug Gelegenheit. Von der einfachen, straff
gespannten Anfängerleine mit drei Metern Länge über ein durchhängendes Schaukel-Band, bis zur 100-Meter Profi-Leine
einmal längs über den Sportplatz von Scharnitz und zwei Highlines über die Gleierschklamm im Karwendel war alles geboten.

„Das Wichtigste ist, dass wir eine lässige Zeit miteinander haben“, sagte Heinz bei seiner Begrüßung am Samstag.
Gemeinsam probierte und übte man die ersten Schritte über dem Boden oder gewagte Tricks wie Salti, Sprünge,
Handstände und Drehungen auf und von der Leine. Die Luft rund um den Sportplatz von Scharnitz war erfüllt von
lautem Beifall und gegenseitigem Anfeuern.

Altmeister und Stargast Chongo aus Kalifornien gab Tipps und brachte der in Europa noch relativ jungen Slackline-Szene
die Anfänge des Balancierens in den USA nahe. In den 80-er Jahren war der 54-Jährige einer der ersten, die
im Yosemite Valley über Ketten und später Nylonbänder gingen. Die Leinen wurden immer höher gespannt, bis er
schließlich als Dritter die Highline zum Lost Arrow Spire erfolgreich unter die Fußsohlen nehmen konnte.
Rückblickend erklärte er: „Mit soviel Luft unter den Füßen hatte ich Angst wie noch nie zuvor in meinem Leben“.

Dieselbe Erfahrung konnten einige Teilnehmer am Sonntag am eigenen Körper machen. Heinz hatte zwei Highlines
über die Gleierschklamm gespannt: eine Niedrigere in etwa 15 Metern Höhe mit 18 Metern Länge und eine Höhere
in etwa 30 Metern Höhe mit knapp 30 Metern Länge. So manchem Slackliner, der sich auf die angstvollste Strecke
seines Lebens begab, steckte noch die samstägliche Party in den Knochen. Lagerfeuer, Freibier und Live-Musik der
bekannten Band Cavemen hatten den ein oder anderen bis 5 Uhr in der Früh ausharren lassen. Besonders der Film
„Highliner“ und die Erstausstrahlung einer Kurz-Fassung der Freesolo-Begehung von „Separate Reality“ von Heinz
Zak ließen manchem eine „inspirierende Gänsehaut über den Rücken laufen“, wie sich ein Zuschauer ausdrückte.
„Es ist einfach etwas ganz anderes“, bemerkte Tom aus Chur am Sonntag. Gerade war der Schweizer zum ersten
Mal in seinem Leben über eine Highline balanciert. Auch für Erfahrenere war die Highline wieder eine
Überwindung.“ Das Problem ist der Kopf“, wusste ein Teilnehmer. Das erste Slackline-Treffen übertraf alle seine
Erwartungen. „Die Leute, die Leinen, die Stimmung – es hat einfach alles gepasst. Nur schade, dass es bald vorbei ist.
Zwei Tage sind einfach zu wenig“, befand er und sprach damit vielen aus der Seele. Eines ist sicher: Ist man
einmal vom Slack- und Highline-Virus befallen, wird man immer weiter machen.

 

Hier gibts ein paar Eindrücke vom Slacklinetreffen

 

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